Ganztagsschule
Beste Bildung, Chancen zu ermöglichen und Familienfreundlichkeit sind Kernanliegen der Bildungsregion Emsland. Ein Mittel dazu ist die Einrichtung von Ganztagsschulen.
Über neunzig Prozent der allgemeinbildenden Schulen in der Bildungsregion sind offene Ganztagesschulen. Diese Ganztagsschulen bieten die Chance, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Bildung junger Menschen zu fördern: Zusätzlich zum Pflichtunterricht werden Hausaufgabenhilfe, Fördermaßnahmen und außerschulische Aktivitäten angeboten. Indem die Schulen Kooperationen mit Vereinen und Organisationen (z. B. mit Sportvereinen, Musikschulen, dem Deutschen Roten Kreuz, Malteser, Kirchen usw.) schließen, wird den Schülerinnen und Schülern in breit gefächertes Angebot vorgehalten – und das bis in den späten Nachmittag. Das erhöht die Bildungsqualität in den Schulen, fördert den sozialen Zusammenhalt, das Vereinsleben, den Sport und lässt Familie und Beruf leichter vereinbaren.
Eine Ganztagsschule definiert sich dadurch, dass sie neben dem Schulunterricht an mindestens drei Tagen in der Woche zusätzliche außerunterrichtliche Angebote vorhalten kann. Dabei sollten diese Angebote eine bloße Nachmittagsbetreuung qualitativ übersteigen. Vielmehr hat die Schule den Anspruch, gezielt individuelle Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler zu fördern und so Bildungsbenachteiligung abzubauen. Die außerunterrichtlichen Angebote leiten sich dabei aus dem inhaltlichen und pädagogischen Auftrag der Schule ab. So finden auch non-formales und informelles Lernen ausreichend Platz im Lehrangebot der Schüler/innen. Es gibt grundsätzlich drei unterschiedliche Organisationsformen der Ganztagsschule: die offene, die teilgebundene und die voll gebundene Ganztagsschule.
- In der offenen Ganztagschule finden außerunterrichtliche Angebote grundsätzlich nach dem regulären Unterricht statt. Die Teilnahme ist zwar freiwillig, bei erfolgter Anmeldung ist jedoch eine „regelmäßige“ Beteiligung verpflichtend.
- Bei der teilgebundenen Ganztagsschule ist der ganztägige Besuch der Schule an mindestens zwei Schultagen der Woche verpflichtend. Dafür wechseln sich Unterricht und außerunterrichtliche Angebote in der Regel ab.
- In der voll gebundenen Ganztagsschule sind Schülerinnen und Schüler an mindestens 3 Tagen zum ganztägigen Schulbesuch verpflichtet. Hier wechseln sich Unterricht und außerunterrichtliche Angebote rhythmisch ab. Somit hat die Schule noch größeren Gestaltungsspielraum, den Tagesablauf nach pädagogischen und lernpsychologischen Gesichtspunkten auszurichten.
Laut dem Niedersächsischen Kultusministerium gab es zum Schuljahresbeginn 2016/17 in Niedersachsen 1.789 öffentlich allgemeinbildende Schulen mit einem Ganztagsangebot. Dies entspricht gemessen an allen öffentlichen allgemeinbildenden Schulen einer Quote von etwa 67 %. Zum selben Zeitpunkt lag diese Quote für das Emsland bereits bei 93,3 %. Dieser landesweite Spitzenwert konnte auch zum Schuljahr 2016/17 gehalten werden. Damit können von 150 öffentlichen Schulen im Emsland 140 Schulen ein Ganztagsangebot vorhalten. Zu 90,7 % haben diese Schulen ein offenes Ganztagsangebot. Dazu kommen 8,6 % mit einem teilgebundenem und 0,7 % mit einem vollgebundenem Ganztagsschulangebot.
Ein gutes Ganztagsangebot braucht einen angemessenen sachlichen Standard. Daher wurden an vielen Standorten umfangreiche Baumaßnahmen wie der Bau von Mensen, Räumlichkeiten für die Freizeitgestaltung, Bibliotheken etc. durchgeführt. Eine Vielzahl dieser Baumaßnahmen wurde mit Fördermitteln des Bundes bezuschusst. Ein weiterer Kostenanteil wurde aus der Kreisschulbaukasse übernommen; die restlichen Kosten mit Eigenmitteln finanziert. Daher verfügt die Bildungsregion Emsland über eine gute Infrastruktur, um den Bürgerinnen und Bürgern ein umfassendes Bildungsangebot und ein hohes Maß an Familienfreundlichkeit zu bieten.